Das neue Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 im Test – 🤘🤘🤘 (2024)

Nach knapp drei Jahren Design Freeze verpasst das Team von Rocky Mountain ihrem Freeride-Bike Slayer eine Generalüberholung. Ein neuer Rahmen, ein neues Laufradgrößen-Konzept und ein Maximum an Federweg sollen das Slayer auf die Höhe der Zeit holen. Ob die Rechnung so für die Kanadier aufgeht, haben wir für euch getestet.

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Rocky Mountain zählt zum Urgestein des Mountainbike-Sports. Das in North Vancouver ansässige Unternehmen produziert und prägt das Gesicht von Mountainbikes bereits seit 1981. Das Alter merkt man dem Unternehmen auch an der URL bikes.com an, die sich das Team von Rocky Mountain früh für die eigene Website sichern konnte. Seit 2001 ist das Slayer schon Bestandteil des Portfolios; damit ist es eines von ganz wenigen Bikes, das das „legal drinking age” in allen zehn Provinzen von Kanada erreicht hat. Das Slayer ist das langhubige Aushängeschild von Rocky Mountain und repräsentiert Big Mountain Riding und Freeride wie kein zweites Bike im Firmenportfolio. Im Vergleich zum Vorgänger besitzt es jetzt, unabhängig von der Laufradgröße, 180 mm Federweg an Front und Heck, und in einer speziellen Parkausstattung sogar eine Doppelbrückenfedergabel mit 200 mm Hub. Apropos Laufradgrößen, die neueste Iteration des Slayer ist in allen Rahmengrößen mit 29”-Rädern oder einem Laufradgrößenmix aus 29” vorne und 27,5” hinten kompatibel. Möglich wird das durch einen neuen Vollcarbon-Rahmen mit einem durchdachten Geo-Konzept und vielen neuen Detaillösungen. Eins vorweg: Das Designteam hinter dem Slayer steht auch weiterhin auf Metal(l), weshalb es das neue Modell auch als Alu-Variante geben wird. Wir hatten das neue Rocky Mountain Slayer Carbon 50 für 6.900 € im ersten Test und verraten euch, was uns am 16,8 kg schweren Freerider aufgefallen ist.

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Das neue Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 im Detail

Für das Modelljahr 2023 hat sich Rocky Mountain vom Alu-Hinterbau verabschiedet und setzt nun auf einen Vollcarbon-Rahmen. Das Hinterbau-Konzept ist ein klassischer Viergelenker und hört bei Rocky Mountain auf den Namen „Smoothlink“. Im Vergleich zum Vorjahr soll jedoch die Lager-Konfiguration für einen steiferen Hinterbau überarbeitet worden sein. Alle Slayer-Modelle kommen standesgemäß mit einem horizontal verbauten Stahlfeder-Dämpfer, der sich vorne in einer vertikalen Verstrebung zwischen Ober- und Unterrohr abstützt. Der RIDE-4-FlipChip in der hinteren Dämpferaufnahme wurde vom Vorgänger übernommen und erlaubt eine Anpassung der Geo und Fahrwerksprogression. Im Ausfallende ist ein FlipChip hinzugekommen, der zuvor bereits beim Instinct und Altitude zum Einsatz gekommen ist. Die Rahmenproportionen sowie die gerade Linienführung wirken optisch stimmig und bis auf die vertikale Verstrebung mit Dämpferaufnahme eher schlicht.

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Der Wiedererkennungswert ist auf jeden Fall vorhanden und wird durch kleine Details, wie dem schönen Rocky-Mountain-Emblem auf dem Steuerrohr, dem kleinen Slayer hinten am Sattelrohr sowie dem Ahornblatt auf dem Oberrohr, zusätzlich verstärkt. Hier leistet sich Rocky Mountain aus unserer Sicht jedoch einen kleinen Fauxpas und überlappt das Ahornblatt mit dem Produktsticker, den man mit etwas Popelei zum Glück wieder abziehen kann. Alle Slayer-Modelle werden entweder in der von uns getesteten Farbkombo oder in einer dunkelgrau-schwarzen Farbkombo angeboten, die typisch Rocky-Mountain nach bekannten Songs benannt sind. Farbkombo 1: Another Brick in the Wall (rot), Wind of Change (türkis), Black Dog (schwarz) und Farbkombo 2: Smoke on the Water (grau), Black Dog (schwarz) und One Bourbon, One Scotch, One Beer (gold). Weder ein freundliches „Let the Sunshine in” in Gelb, ein schmutzabweisendes Taylor Swift „Shake it off” in Pink noch ein „World Painted Blood” von Slayer in Rot stehen auf dem Programm.

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Ab auf die Strafbank! – Das neue Penalty-Box-Staufach am Rocky Mountain Slayer Carbon 50 im Detail

Der Carbon-Hauptrahmen erhält nun zum ersten Mal ein Staufach (die Alu-Varianten haben hingegen ein geschlossenes Unterrohr ohne Staufach). Das von Rocky Mountain als Penalty Box getaufte Staufach – zu Deutsch: die Eishockey-Strafbank – wird von einer Kunststoffabdeckung verschlossen. Die Abdeckung wird auf die Unterseite des Staufachs aufgesteckt, an der Oberseite hält eine Magnetleiste die Abdeckung fest. Eine kleine Lippe an der Oberseite sorgt dafür, dass man die Klappe leicht zu fassen bekommt. Da die Abdeckung nur das eigene Gewicht und keine Trinkflasche zu tragen hat, verhält sie sich auf dem Trail klapperfrei. Allerdings haben wir sie bereits nach einem halben Tag auf dem Bike unauffindbar verloren und die Entwickler der Penalty Box haben hier wohl die Schlägerei gegen uns verloren. Wie bei der ersten Schultüte legen die Produktmanager von Rocky Mountain noch zwei unterschiedliche Schulmäppchen in das Staufach: Eines davon eignet sich für das Multitool und Kleinteile, das andere für einen Ersatzschlauch plus Minipumpe. Anschraubpunkte für eine Tool-Strap gibt es nicht.

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Wie bereits erwähnt, wird die Trinkflasche nicht auf dem Deckel platziert, sondern sitzt am unteren Ende des Unterrohrs. Nach zwei vorausgegangenen Fehlversuchen haben wir beim dritten Anlauf einen Trinkflaschenhalter gefunden, der sich in die klaustrophobische Enge hat reinzwängen lassen. Wer allerdings nicht mit der Armspannweite von Michael Jordan gesegnet ist, muss sich während der Fahrt tief nach unten zur Flasche bücken. Das ist zwar nicht unbedingt praktisch gelöst, aber dafür liegt die Flasche zumindest zentral im Schwerpunkt des Bikes und bei einem Freeride-Bike halten sich die Pedalier-Orgien sowieso im Rahmen. Damit die neuartige Staufach-Flaschenanordnung formschön aufgeht, wurde das Sattelrohr nach hinten abgewinkelt und schafft so etwas Platz für die Flasche. Wer sich mit dieser Anordnung partout nicht anfreunden kann und die Trinkflasche lieber weiter oben in Reichweite mit sich führen will, sollte einen Blick auf die Alu-Varianten des Slayer werfen. Hier sitzt die Halterung etwas weiter oben.

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Mehr Lebensqualität in felsigen Gebirgen dank Rocky-Mountain-Sonderbehandlung – Das umfassende Schutzpaket am Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 im Detail

Was zusammen mit dem Rocky Mountain Slayer 2023 für eine hohe Lebensqualität sorgt, sind die vielen Schutz-Applikationen und die Zugverlegung. Fast das gesamte Unterrohr wird von einem großzügigen, dreigeteilten Unterfahrschutz abgedeckt. Damit ist das Bike vor Steinschlägen und der Heckklappe eines Pick-up-Trucks geschützt, wenn ihr das Bike für einen Shuttle-Run auf die Ladefläche wuchtet. Der Kettenstrebenschutz reicht bis weit nach hinten und auch auf der gegenüberliegenden Seite findet sich ein großzügiger Sitzstrebenschutz. Am Kettenblatt wird die Kette von einer OneUp TopGuide-Kettenführung gehalten. Rocky Mountain hat dafür die eigene Canadarm-Kettenführungsaufnahme im Programm, die direkt am Hauptlager des Hinterbaus befestigt wird – irgendwie cool. Das Kettenblatt wird von einem OneUp-Bashguard in Schutz genommen.

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Bei der Zugführung hat man sich für eine Lösung mit Cableports am Steuerrohr entschieden. Die sind im Vergleich zum Vorgänger etwas nach vorne gewandert und mit zwei richtig großen Kabelklemmen abgedeckt, die am Rahmen fest verschraubt werden können. Im Rahmen selbst wandern die Leitungen und Züge durch Kabelkanäle, was wiederum die Verlegung vereinfacht. Allerdings sind sie im Bereich des Staufachs kurz zu sehen und verursachen unter anderem an dieser Stelle lautes Geklapper auf dem Trail. Zudem verlaufen sie kurz vor der Hinterradbremse sehr nah an der Sitzstrebe und sorgen auch hier für eine fiese Lärmkulisse auf dem Trail – schade.

Der Preiskiller? – Die Ausstattung unseres Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 im Detail

Das Slayer Carbon 50 steht bei Rocky Mountain am unteren Ende der Carbon-Bike-Nahrungskette. Es macht für 6.900 € den Einstieg in das Carbon-Lineup und kommt mit einer stämmigen FOX 38 Performance-Federgabel daher. Im Standrohr ist jedoch nur eine einfache GRIP-Kartusche verbaut, die beschränkte Einstellmöglichkeiten bietet und nicht so optimal anspricht wie die höherwertige GRIP2-Kartusche aus dem FOX-Sortiment. Der FOX DHX2 Performance Elite-Stahlfederdämpfer erzeugt, ebenso wie die Federgabel, 180 mm Federweg. Auch der Dämpfer besitzt nur eine beschränkte Einstellbarkeit und liefert auf dem Trail nur eine schwache Performance ab. Dazu aber später mehr. Ausgeliefert wird das Slayer mit größenabhängigen Dämpfer-Tunes und Federhärten – in Größe L zum Beispiel mit einer 450-lbs-Feder. Entspricht man nicht ganz dem Schönheitsideal von Rocky Mountain und über- oder unterschreitet das passende Gewicht für die Federhärte, gestaltet sich der Federwechsel schwierig. Um die Feder des Dämpfers zu tauschen, benötigt man nämlich ein Spezialwerkzeug von Rocky Mountain, das wahrscheinlich die wenigsten zur Hand haben.

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Bremsen und Schaltung steuert Shimano bei. Beide Komponenten entstammen der preiswerten SLX-Gruppe und liefern eine solide Leistung ab. Zudem sind die Vierkolben-Bremsen mit 200 mm großen Bremsscheiben vorne und hinten versehen. Wer jedoch etwas schwerer ist oder das Bike – wie es sich für ein Slayer eigentlich gehört – primär im Bikepark bewegt, würde von größeren 220-mm-Bremsscheiben profitieren. Über jeden Zweifel erhaben sind jedoch die robusten MAXXIS-Reifen mit Doubledown-Karkassen. An der Front schaufelt sich ein stark profilierter MAXXIS ASSEGAI mit weicher MaxxGrip-Gummimischung in den feinsten kanadischen Loam, hinten ist ein Minion DHR II in der etwas härteren, dafür langlebigeren MaxxTerra-Gummimischung aufgezogen. Bereits in Serie werden in allen Carbon-Modellen die CushCore XC-Reifeninserts verbaut. Sie sollen die Reifen und Felgen vor Durchschlägen schützen und erlauben es dadurch, mit niedrigerem Reifendruck im Gelände unterwegs zu sein. Für die Weitsicht hat das Team von Rocky Mountain Lob verdient, was jedoch drei Fragezeichen in unseren Köpfen aufwirft, ist die Wahl des leichtgewichtigen CushCore XC-Tire-Inserts statt der Trail- oder der PRO-Variante. Die XC-Variante bringt natürlich einen Gewichtsvorteil, wird aber von CushCore selbst als die abgespeckte Variante für Cross-Country-Rennen und den moderaten Trail-Einsatz vermarktet. Zudem leistet sie nur einen geringen Durchschlagsschutz und liefert wenig Seitenhalt in starken Kompressionen. Dennoch ist ein leichter Insert besser als kein Insert ;).

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Die Reifen und Inserts sitzen auf Alufelgen von WTB, die bereits nach wenigen Runden im Bikepark ihren Job quittiert haben, denn an mehreren Test-Bikes war die komplette Speichenspannung am Hinterrad dahin und ein ordentlicher 8er hat sich bemerkbar gemacht. Für viele Anbauteile hat das Team von Rocky Mountain die heimische Provinz British Columbia nicht verlassen und sich stattdessen bei Race Face und OneUp eingedeckt. Die Race Face Aeffect R-Dropper liefert eine solide Leistung und durch die Kombination mit der Remote von Shimano auch eine gute Ergonomie. Allerdings kommen in Größe L und XL lediglich 175 mm Stützenhub zum Einsatz, was weit unter dem heutigen Durchschnitt ist und so die Bewegungsfreiheit auf dem Bike unnötig einschränkt.

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Rocky Mountain Slayer C50

6.900 €

Specifications

Fork FOX 38 Performance 180 mm
Rear Shock FOX DHX2 Performance Elite 180 mm
Seatpost RaceFace Aeffect R 125 – 175 mm
Brakes Shimano SLX 200/200 mm
Drivetrain Shimano SLX 1x12
Stem Rocky Mountain 35 AM 40 mm
Handlebar Rocky Mountain AM 780 mm
Wheelset WTB ST i30 TCS 2.0 29"/27,5" in S-M / 29" in L-XL
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip DD/ MAXXIS Minion DHR II MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Die weiteren Ausstattungsvarianten des Rocky Mountain Slayer 2023

Rocky Mountain bietet das Slayer in drei Carbon-Varianten und drei Alu-Varianten an. Am Topmodell Slayer Carbon 90 kommt das Feinste vom Feinen von FOX und Shimano zum Einsatz. Außerdem setzt Rocky Mountain beim Topmodell auf ein Paar Race Face ARC Carbon 31-Laufräder. Dafür verlangen die Kanadier aber auch stolze 11.500 € oder den aktuellen Gegenwert in Ahorn-Sirup. Das Slayer Carbon-Frameset gibt es dann für 4.700 €.

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Rocky Mountain Slayer C90

11.500 €

Specifications

Fork FOX 38 Factory 180 mm
Rear Shock FOX DHX2 Factory 180 mm
Seatpost FOX Transfer Factory 125 – 200 mm
Brakes Shimano XTR 200/200 mm
Drivetrain Shimano XTR 1x12
Stem RaceFace Turbine R 40 mm
Handlebar RaceFace Next R 780 mm
Wheelset RaceFace ARC Carbon 31 29"/27,5" in S-M / 29" in L-XL
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip DD/ MAXXIS Minion DHR II MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L XL

Specific Features

CushCoreXC Tire-Inserts
PenaltyBox
Flip Chip

Das Rocky Mountain Slayer Carbon 70 2023 sitzt in der Mitte zwischen dem Topmodell und unserem Testbike. Es besitzt ein FOX Performance Elite-Fahrwerk, das bei der FOX 38-Federgabel ihrem Pendant am Topmodell in nichts nachsteht und nur ohne goldene Kashima-Beschichtung auskommen muss. Bremsen und Schaltung stammen aus der Shimano XT-Gruppe, die sich aufgrund ihrer Preis-Leistung großer Beliebtheit erfreut. Für das sehr gut ausgestattete Slayer Carbon 70 werden 8.700 € fällig.

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Rocky Mountain Slayer C70

8.700 €

Specifications

Fork FOX 38 Performance Elite 180 mm
Rear Shock FOX DHX2 Performance Elite 180 mm
Seatpost RaceFace Turbine R 125 – 200 mm
Brakes Shimano XT 200/200 mm
Drivetrain Shimano XT 1x12
Stem Rocky Mountain 35 AM 40 mm
Handlebar Rocky Mountain AM 780 mm
Wheelset RaceFace ARC 30/ HD30 29"/27,5" in S-M / 29" in L-XL
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip DD/ MAXXIS Minion DHR II MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L XL

Specific Features

CushCoreXC Tire-Inserts
PenaltyBox
Flip Chip

Neben den drei Carbon-Varianten bietet Rocky Mountain mit dem Slayer Alloy 50 und Slayer Alloy 30 zwei günstige Ausstattungsvarianten mit Alu-Rahmen an. Statt auf FOX setzt Rocky Mountain hier auf Fahrwerke von RockShox und Marzocchi. Bei den Alu-Modellen müsst ihr nicht nur auf die Penalty Box im Unterrohr verzichten, sondern auch auf die CushCore-Reifeninserts.

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Rocky Mountain Slayer A50

5.400 €

Specifications

Fork RockShox Zeb Select RC 180 mm
Rear Shock RockShox SuperDeluxe Coil Select+ 180 mm
Seatpost RaceFace Aeffect R 125 – 175 mm
Brakes Shimano SLX 200/200 mm
Drivetrain Shimano SLX/XT/Deore 1x12
Stem Rocky Mountain 35 AM 40 mm
Handlebar Rocky Mountain AM 780 mm
Wheelset WTB ST i30 TCS 2.0 29"/27,5" in S-M / 29" in L-XL
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip DD/ MAXXIS Minion DHR II MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L XL

Specific Features

Flip Chip

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Rocky Mountain Slayer A30

Specifications

Fork RockShox Domain RC 180 mm
Rear Shock Marzocchi Bomber CR 180 mm
Seatpost Rocky Mountain Toonie 125 – 170 mm
Brakes Shimano MT4120 200/200 mm
Drivetrain Shimano Deore 1x12
Stem Rocky Mountain 35 AM 40 mm
Handlebar Rocky Mountain AM 780 mm
Wheelset WTB ST i30 TCS 2.0 29"/27,5" in S-M / 29" in L-XL
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip DD/ MAXXIS Minion DHR II MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L XL

Specific Features

Flip Chip

Eine besondere Ausstattungsvariante, die mit Sicherheit als Flottenbike von so manchen Bikepark-Verleihstationen den Weg nach Deutschland finden wird, ist die Slayer Alloy 30-Parkvariante. Hier arbeitet eine RockShox Boxxer Select RC-Doppelbrückenfedergabel mit 200 mm Federweg an der Front. Als einziges Bike im Slayer-Sortiment kommen hier zudem SRAM Guide RE-Bremsenden und eine GX DH-Schaltung mit sieben Gängen zum Einsatz.

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Rocky Mountain Slayer A30 Park

Specifications

Fork RockShox Boxxer Select RC 200 mm
Rear Shock RockShox Super Deluxe Coil Select 180 mm
Seatpost Rocky Mountain SL mm
Brakes SRAM Guide RE 220/200 mm
Drivetrain SRAM GX HD 1x7
Stem Rocky Mountain 35 CNC DH mm
Handlebar Rocky Mountain AM 780 mm
Wheelset RaceFace ARC HD30 29"/27,5" in S-M / 29" in L-XL
Tires MAXXIS Minion DHF MaxxGrip DH/ MAXXIS Minion DHR II MaxxGrip DH 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L XL

Specific Features

Flip Chip

Streckbank oder Schlachtbank? – Die Geometrie des Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 im Detail

Das Rocky Mountain Slayer 2023 übernimmt das RIDE-4-System vom Vorgänger. Mit einem FlipChip in der Dämpferaufnahme lassen sich damit die Bike-Geometrie und auch die Fahrwerksprogression feintunen. Von der Antriebsseite aus betrachtet: Sitzt der Bolzen für den Dämpfer rechts unten, befindet sich das Bike in der neutralen Position 3. Dreht man den FlipChip gegen den Uhrzeigersinn in die Position 4, sodass sich der Bolzen rechts oben befindet, werden Lenk- und Sitzwinkel um jeweils 0,3° steiler und das Tretlager wandert um 3 mm nach oben. Dreht man den FlipChip gegen den Uhrzeigersinn weiter in Position 2 und 1, erreicht man die flache Geo. Im Vergleich zur neutralen FlipChip-Stellung (Position 3) sind der Lenk- und Sitzwinkel 0,5° flacher und das Tretlager 7 mm tiefer. Für die Fahrwerksprogression bietet Position 1 die höchste Progression und Position 4 die geringste Progression. Unser Tipp: Spielt einfach etwas mit den Einstellungen herum, da der Effekt auf dem Trail deutlich zu spüren ist, aber stark von euren Bedürfnissen und den gefahrenen Trails abhängt. Wir haben uns mit der neutralen Position (3) am wohlsten gefühlt und raten euch, damit zu starten.

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Neu hinzugekommen am Slayer – aber durchaus bekannt von anderen Modellen – ist der FlipChip in der Kettenstrebe, mit dem sich der Radstand unabhängig von der Laufradgröße um 10 mm verlängern lässt. Die Kettenstreben selbst wachsen jedoch nicht mit den Rahmengrößen mit. Sehr cool ist, dass für den Wechsel der Kettenstrebenlänge keine zusätzliche Hardware benötigt wird, denn ihr könnt den Adapter für den Bremssattel ebenfalls drehen und so sitzt der Sattel immer richtig auf der Bremsscheibe. Was sich sonst im Vergleich zum Vorgänger geändert hat, ist ein leicht kürzeres Sitzrohr in allen Größen. Der bereits am 2020er-Modell sehr flache Lenkwinkel ist nochmals flacher geworden, der Sitzwinkel hingegen steiler. Das Slayer fällt auch in allen Größen deutlich länger aus, die bereits damals nicht extremen Reachwerte sind hingegen auch nur moderat angewachsen. Das Rocky Mountain Slayer wird in den vier Größen von S bis XL angeboten, wobei die zwei kleineren Größen mit 29”/27,5”-Laufrädern ausgeliefert und die Größen L und XL als 29”er verkauft werden.

Größe Pos.3 neutralS (29″/27,5″)M (29″/27,5″)L 29″XL 29″
Sattelrohr380 mm410 mm440 mm470 mm
Oberrohr 567 mm592 mm621 mm653 mm
Steuerrohr100 mm100 mm110 mm125 mm
Lenkwinkel63°63°63°63°
Sitzwinkel77,5°77,5°77,5°77,5°
Kettenstreben439 – 449 mm439 – 449 mm439 – 449 mm439 – 449 mm
BB Drop22 mm22 mm22 mm22 mm
Radstand1.224 mm1.249 mm1.280 mm1.317 mm
Reach430 mm455 mm480 mm510 mm
Stack619 mm619 mm634 mm647 mm

Das Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 auf dem Trail

Für unseren ersten Test konnten wir das neue Rocky Mountain Slayer Carbon 50 sowohl im Bikepark Schladming als auch im Greenhill-Bikepark fahren. Allerdings hatten wir mit den bereits angesprochenen Problemen der schwer einstellbaren Federhärte zu kämpfen, da auch beim Press-Camp keine richtigen Federhärten oder ein Spezialwerkzeug zum Tausch zur Verfügung standen. So mussten wir auf einen RockShox Super Deluxe Select +-Dämpfer wechseln, der ebenfalls den richtigen Dämpfer-Tune besaß und mit dem wir den standardmäßigen SAG von 30 % fahren konnten.

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Solltet ihr mit dem neuen Slayer auf die Idee kommen, den Berg aus eigener Kraft zu erklimmen, lohnt sich definitiv der Griff zum Lockout-Hebel des Dämpfers, denn ohne ihn wippt der Hinterbau bei jeder Bewegung deutlich mit und raubt euch ordentlich Kraft. Auch die Sitzposition ist selbst in der steilen Position (4) noch ordentlich flach und befördert euer Gewicht weit hinter das Tretlager. Aber dafür ist das Slayer ja auch nicht gedacht ;).

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Neigt sich der Trail in die richtige Richtung, werdet ihr in allen FlipChip-Positionen tief ins Bike integriert, was im ersten Moment Sicherheit ausstrahlt, die dann aber im ersten Anlieger in einer Schrecksekunde wieder verpufft. Denn die weiche und undefinierte Kombination aus Dämpfer und Hinterbau lässt euch bei Unebenheiten oder aktivem Input tief im Bike versinken und ihr müsst aktiv auf die Front arbeiten, um annähernd Grip am Vorderrad zu bekommen. So seid ihr mit dem Slayer allzeit beschäftigt, zwischen Push-ups und Kniebeugen zu wechseln, um das Rad über die Trails zu manövrieren. Ein Großteil dieses Effekts entsteht auch durch das verbaute Fahrwerk, denn die GRIP-Dämpfungskartusche der FOX 38-Gabel spricht nur schwer auf feine Unebenheiten an, besitzt wenig Gegenhalt und verhärtet sich bei schnellen Schlägen schnell. So steht sie bei normaler Fahrposition hoch im Federweg, rauscht aber bei harten Landungen direkt zum Ende durch. Im Gegenzug dazu liefert der verbaute Dämpfer kaum Gegenhalt und schluckt Schläge und Impulse einfach weg, ohne Rückmeldung über den Untergrund zu geben. Diese Dysbalance macht das Slayer schwer berechenbar und fordert eine aufmerksame Fahrweise von euch.

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Die flache Position (1) des RIDE-4-Systems verstärkt den Effekt des weichen Hinterbaus zusätzlich und macht das Bike durch den extrem flachen Lenkwinkel von 62,5° in Kurven und engeren Passagen träge. Die hohe Position (4) macht das Slayer hingegen spürbar agiler, wobei ihr durch die zusätzlich gewonnene Länge noch aktiver das Gewicht verlagern müsst. Am wohlsten haben wir uns deshalb in der neutralen Position (3) gefühlt, die die beste Balance aus Hinterbau-Performance und Lenkverhalten geboten hat. Durch das weiche Fahrwerk war auch schon bei kleineren Drops und Sprüngen schnell das Ende des Federwegs erreicht und man hatte nicht das Gefühl, auf einem so potenten Bike mit 180 mm Federweg unterwegs zu sein – schade!

Wir sind bereits wieder auf den Trails unterwegs, um euch in absehbarer Zukunft mehr Infos über das Fahrverhalten des Slayer mit anderen Komponenten zu liefern. Stay tuned!

Fazit zum Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023

Das neue Rocky Mountain Slayer Carbon 50 2023 konnte im ersten Test nicht mit unseren hohen Erwartungen mithalten und hat nur wenig Bock auf wilde Freeride-Stunts oder Bikepark-Laps geweckt. Die neuen Features haben zu Beginn zwar für große Augen gesorgt, sich auf dem Trail aber in lautes Klappern und wildes Gesuche nach verlorenen Teilen verwandelt. Auf dem Trail wurde es durch seine Ausstattung eingebremst und hat mit schlechter Fahrwerks-Performance sowie einem defekten Hinterrad entzaubert.

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Tops

  • viele Geometrie-Verstellungen
  • Tire-Inserts ab Werk
  • viele Schutz-Applikationen

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Flops

  • schwache Fahrwerks-Performance
  • lautes Klappern auf dem Trail
  • Ausstattung mit Schwächen

Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Website von Rocky Mountain

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Text: Peter Walker, Rudolf Fischer Fotos: Peter Walker,Dennis Stratmann

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Author: Delena Feil

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Name: Delena Feil

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Job: Design Supervisor

Hobby: Digital arts, Lacemaking, Air sports, Running, Scouting, Shooting, Puzzles

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